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#REDIRECT[[Gallo_report_vote_campaign_Deutsch]]
<big><big><big><big><big><span style="background:#FF0000;">☢ ROTER ALARM! ☢</span></big></big></big></big></big>
 
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<big><big>Nehmt Euch für einen Anruf Eurer MdEPs in Straßburg 5 Minuten Zeit, um gegen die repressive Durchsetzung von geistigen Eigentumsrechten in Europa zu kämpfen.</big></big>
 
 
 
 
 
<big><big><big>STOPPT den Plan für eine repressivere Durchsetzung!</big></big></big>
 
 
 
<big><big><big>GEGEN die ausufernde Überwachung in Europa!</big></big></big>
 
 
 
<big><big><big>STOPPT die Vorurteile gegen Filesharer!</big></big></big>
 
 
 
 
 
[[Deutsch]] [[Español]] [[Campagne_vote_pleniere_rapport_gallo|French]] [[Italiano]]
 
 
 
 
 
== Was? ==
 
 
 
=== Kurze Zusammenfassung ===
 
 
 
Sollte der Gallo-Bericht vom Europäischen Parlament angenommen werden, würde dieser eine starre und repressive Sicht im Hinblick auf das Urheberrecht propagieren, die für die zukünftige EU-Politik richtungsweisend ist. Der Bericht fordert beispielsweise repressives Vorgehen gegen nicht-kommerzielles Filesharing im Netz. Ein kürzlich vorgelegter Resolutionsvorschlag der ALDE-Fraktion (Allianz der Liberalen) beinhaltet dieselben Ungenauigkeiten und den einseitigen Ansatz - und ist daher fast ebenso schlecht.
 
 
 
Andererseits wurde auch eine alternative Resolution der S&D, Grüne/EFA und GUE/NGL vorgelegt, die einen ausgewogeneren Ansatz bietet, mit verbesserter Durchsetzung gegen die Fälschung von Sachgütern (was auch die eigentliche Gefahr ist und Verbrauchern schadet) und einen Aufruf zur differenzierten Reflexion bezüglich der Auswirkungen von Filesharing.
 
 
 
Du kannst jetzt aktiv werden, um den Mitgliedern des Europäischen Parlaments (MdEPs) bei ihrer Meinungsbildung zu helfen und Ihnen erklären, warum es besser ist, für die alternative Resolution zu stimmen, als für den Gallo-Bericht.
 
 
 
=== Der Gallo-Bericht ===
 
 
 
Der Gallo-Bericht ist ein Initiativbericht  (nichtlegislativer Text), der von der französischen Sarkozy-Parteigängerin Marielle Gallo zur besseren „Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums im Binnenmarkt“  erarbeitet wurde. Er wurde durch den Rechtssausschuss (JURI) des Parlaments angenommen und über ihn wird am 22. September im Plenum abgestimmt.
 
 
 
Der Gallo-Bericht:
 
 
 
    * macht ein Amalgam von vagen Begriffen wie "Urheberrechtsverletzungen im Netz" (inklusiver nicht-kommerzieller Vervielfältigung) und Fälschungen materieller Güter (die eigentliche Gefahr da schädigend für Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher);
 
 
 
    * fordert mehr Repression da angeblich durch Filesharing Schaden verursacht wird - obwohl eine Studie des des "United States Government Accountability Office" erst kürzlich zeigte, dass die positive Auswirkung von Filesharing nicht ausser Acht gelassen werden kann. Viele weitere Studien zeigen, dass die schädliche Wirkung auf Wirtschaft und Gesellschaft minimal oder nicht existent ist. Der Gallo-Bericht fordert eine neue Richtlinie für strafrechtliche Sanktionen (IPRED2), obwohl bisher keine Folgenabschätzung der vorhergehenden Richtlinie (IPRED) durchgeführt wurde.
 
 
 
    * fordert "nichtlegislative Maßnahmen", um Filesharing zu bekämpfen. Solch "nichtlegislative Maßnahmen" -auch "freiwillige Vereinbarungen" genannt - wurden bereits in einer Mitteilung der Europäischen Kommission zur "zur Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum" (v. 11.09.2010) erwähnt. Diese vertragliche Sanktionen gegen Personen, die nicht-kommerzielles Filesharing betreiben, werden von Verwertungsindustrie und kooperativen Netzbetreibern festgelegt: Zugangsbeschränkungen, gezielte Netzsperren, limitieren der Brandbreite etc... Dies ist buchstäblich eine offene Tür für die Einrichtung einer privaten Urheberrechtspolizei.
 
 
 
Die Berichterstatterin, Marielle Gallo, vergewisserte sich, dass kein Änderungsantrag für eine Differenzierung von kommerziellem und nicht-kommerziellem Filesharing während der Abstimmung im JURI-Ausschuss durchkam.
 
 
 
=== Die alternative Resolution zum Gallo-Bericht der S&D&Grüne/EFA&GUE/NGL ===
 
 
 
Eine gemeinsame alternative Resolution wurde von den Fraktionen S&D+&Grüne/EFA&GUE/NGL vorgelegt. Sie beinhaltet viele der bereits im Rechtsausschuss abgelehnten Änderungsanträge. Weitere Änderungsanträge von den Ausschüssen für Verbraucherschutz (IMCO) und Industrie (ITRE) wurden ebenfalls abgelehnt.
 
 
 
Die alternative Resolution:
 
 
 
    * vertritt im Gegensatz zum Gallo-Bericht weitaus stärkere Positionen im Hinblick auf die Bekämpfung von Fälschungen von materiellen Gütern
 
    * schützt stärker die Verbraucher gegen schädliche Produktfälschungen
 
    * verurteilt allein gewinnorientierte Rechtverletzungen im Internet.
 
    * ist insgesamt einvernehmlicher und weniger gefährlich als der ursprüngliche Gallo-Bericht.
 
 
 
 
 
Diese Alternative MUSS vom Parlament angenommen werden - und nicht der Gallo-Bericht oder die ALDE-Resolution!
 
 
 
===Die ALDE-Resolution ist fast so schlimm wie der Gallo-Bericht===
 
'''Die ALDE-Fraktion (Allianz der Liberalen) hat eine [https://lqdn.co-ment.com/text/dL4m68i9cvB/view/|very aggressive alternative Resolution] vorgelegt, die viele der schlimmsten Regelungen des Gallo-Berichts aufgreift. Sie fordert ebenfalls Repression und betont die Forderung, dass nichtlegislative Maßnahmen verabschiedet werden sollen, damit ISPs den Urheberrechts-Lobbies im Kampf gegen Filesharing behilflich sein kann. Gerichte werden dadruch umgangen und die Grundrechte untergraben.
 
 
 
Der ALDE- Vorschlag schlägt auch einen Ansatz für die Durchsetzung von Immaterialgüterrechten vor, der nicht zwischen gewinnorientierten und nicht-kommerziellen Verletzungen unterscheidet. Beide Arten haben grundsätzlich andere Auswirkungen auf die Gesellschaft und sollten daher auch als solche von den Politikern anerkannt werden.
 
 
 
Seht selbst:
 
 
 
* Der Bericht behauptet, dass „zusätzliche „nichtlegislative Massnahmen“ zur verbesserten Durchsetzung von Urheberrechten sinnvoll sind“, die zur vertraglichen Zusammenarbeit zwischen ISPs und Verwertungsindustrie führen und so Rechte mittels Netzsperren, vertraglichen Three-Strikes-Regelungen oder Löschen von Inhalten ohne gerichtliche Kontrolle durchsetzen können.
 
 
 
* Die Resolution erklärt, dass „das Phänomen der „Verletzung von Immaterialgüterrechten“ im Netz bedenkliche Ausmaße angenommen hat“, obwohl die meisten der aktuellen unabhängigen Studien die positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft aufzeigen.
 
 
 
* Die Resolution übersieht die Tatsache, dass neue Ausnahmen vom Urheberrecht für nicht-kommerzielle Vervielfältigungen im Netz voll in Einklang mit dem WIPO-Vertrag stehen würden
 
 
 
* Sie „fordert die Kommission dringendst auf, bis Ende 2010 eine umfassende Strategie für das Immaterialgüterrecht“ vorzulegen, obwohl gleichzeitig festgestellt wird, dass die IPR-Richtlinie von 2004 noch überprüft werden muss.
 
 
 
* Der Vorschlag „lehnt jegliche Anfrage an die Kommission ab, mögliche Systeme, wie zum Beispiel die Kulturflatrate, zu  erwägen“ blind ab. Diese Haltung, von vorne herein jegliche Diskussion über alternative Vorschläge abzulehnen, zeugt schon fast von Borniertheit,
 
 
 
* Vor Kommunikationskampagnen wird nicht zurück geschreckt, um “'''''Menschen über den Wert des geistigen Eigentums''' (im Netz) und die Auswirkungen von Verletzungen des Eigentumsrechts und Fälschungen auf den Arbeitsmarkt und Wachstum aufzuklären. Geplant sind kurze, sichtbare und relevante Bildungs- und Warnmeldungen''”.
 
 
 
* Der Vorschlag unterstützt die „Fortführung und Erweiterung durch die Kommission von Initiativen zur bilateralen Zusammenarbeit“ und vergisst die Wichtigkeit von globalen Foren im Umgang mit Immaterialgütern. Der Grund hierfür ist, dass bilaterale Abkommen der EU (oder den USA) ermöglicht, Entwicklungsländern strengere Regelungen bezüglich des geistigen Eigentums aufzuerlegen. Dies ist ein weiterer Beweis für den ausgewogenen Ansatz dieser bedenklichen Resolution im Hinblick auf das Immaterialgüterrecht.
 
 
 
Die genannten Schwachstellen machen die Resolution der ALDE-Fraktion und auch den Gallo-Bericht gefährlich und ungeeignet.
 
 
 
== Wann? ==
 
 
 
Im Europäischen Parlament soll im Plenum am '''Mittwoch, den 22, September um 12:00Uhr''' abgestimmt werden.
 
 
 
== Wer? ==
 
 
 
[[Political_Memory|Alle Mitglieder des Europäischen Parlaments]] (MdEPs) müssen kontaktiert werden. Sie werden von der '''Unterhaltungs- und Verwertungsindustrie unter extremen Druck gesetzt'''.
 
 
 
Unsere Kräfte müssen besonders auf Folgende MdEPs gerrichtet werden:
 
 
 
* '''[[MEPs_ALDE|ALDE (Liberale) Mitglieder]]'''. Sie sind bei Abstimmungen die Schlüssel-Fraktion zwischen den beiden großen Fraktionen. Im Rechtsausschuss hatte vor allem das ALDE-Mitglied [[ToineManders|Toine Manders]] Einfluss auf die Annahme des Gallo-Berichts und die Ablehnung aller Änderungsanträge.
 
 
 
* '''[[MEPs_PPE|EPP (Konservative) Mitglieder]]'''. Sie werden schwer zu überzeugen sein, da Berichterstatterin Gallo ebenfalls EPP-Mitglied ist. Die Konservativen bevorzugen traditionellerweise auch eine eher repressivere Gangart. Sie stimmten auch in der vergangenen Legislaturperiode [[MEPs_am138_1st_2nd_readings|zusammen mit 88% des Europäischen Parlaments über den Artikel  138]] des Telekom-Pakets (der besagt, dass Beschneidungen der Grundrechte nur durch richterliche Beschluss geschehen dürfen) ab, was gegen die Vorstellung von „außergerichtlichen Mitteln“ zur Bekämpfung von Filesharing ist. Außerdem können '''EPP-Mitglieder aus Spanien, Polen und Schweden''' vielleicht einfacher überzeugt werden. Auch  '''Ultraliberale''' können dadurch überzeugt werden, dass Filesharing schlimmstenfalls ein Marktproblem ist und der EU-Gesetzgeber nicht eingreifen sollte, damit sich die Industrie erneuern kann... und/oder dass diese Industrien hauptsächlich in den USA ansässig sind und es nicht Rolle der EU ist, ihnen hierbei zu helfen.
 
 
 
* '''S&D (Sozialdemokratische) Mitglieder aus [[MEPs_ES#SD|Spanien]] und [[MEPs_IT#SD|Italien]]''', werden stark von verschiedenen Lobbygruppen aus Produzenten, Verleger und Autoren beeinflusst und könnten daher gegen den Alternativvorschlag stimmen.
 
 
 
== Wie? ==
 
 
 
 
 
=== E-mails senden und Mitglieder des Europäischen Parlaments anrufen===
 
'''Verwendet die [[Political_Memory|Political Memory]], um die Kontaktdaten der wichtigen MdEPs herauszufinden.'''.
 
 
 
* MdEPs bekommen täglich hunderte von Emails. Daher ist eine Email, selbst wenn es wichtig ist, nicht genug, um die Politiker zu überzeugen.
 
* '''Ein Anruf hat viel mehr Wirkung'''. In der Regel wird man junge und intelligente Assistenten in der Leitung haben.
 
* Am besten ist, '''eine Email zu schicken, und dann anzurufen'''. Man kann dann beginnen mit  '''''"(Guten Tag, ich bin XY aus Z) und habe Ihnen gerade eine Email geschickt. Haben Sie sie bekommen? Nicht? Lassen Sie mich kurz erklären, worum es geht... "'''''.
 
* '''Immer höflich bleiben'''. Euer Gesprächspartner arbeitet unter sehr viel Druck. Er oder sie  weiß wahrscheinlich noch kaum, um was es beim Gallo-Bericht geht, hat aber eine gute Fähigkeit, die Thematik zu verstehen.
 
* Seid kurz und prägnant, denn der Anruf kann nur 1 bis 2 Minuten, oder sogar nur Sekunden dauern, und erwähnt alle relevanten Dokumente und Quellen.
 
* Hakt Anrufen immer per Email nach (um am Telefon erwähnten Dokumente und Quellen zu versenden und weiter ins Detail zu gehen). Und dann das Ganze nochmal von vorn... ;)
 
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===Argumente===
 
Hier sind einige Dinge, die man während eines Telefonats mit MdEPs oder deren Assistenten erwähnen kann:
 
 
 
* Der Gallo-Bericht, wie er vom Rechtsausschuss beschlossen wurde,  '''macht keinen Unterschied zwischen kommerziellen Urheberrechtsverletzungen, die ein Risiko für Verbraucher sein können, und nicht-kommerzieller Vervielfältigung''', wie z.B. Filesharing. Hierdurch könnte der Abschlussbericht zur Durchsetzung von  disproportionalen und gefährlichen Richtlinien führen, deren  Auswirkung noch nie evaluiert wurden.
 
 
 
* Der ursprüngliche Gallo-Bericht fordert eine '''private Urheberrechts-Polizei''', mit nicht-legislativen (außergerichtlichen) Maßnahmen, wodurch Rechteinhaber abmahnen und in ''Zusammenarbeit mit den ISPs'' gegen Verletzungen vorgehen können. Ein solches Vorgehen ist den ''"Three-Strikes-Regelungen"'' ((HADOPI-, DEBill-Gesetzte) sehr ähnlich, die jedoch bisher politisch und technisch gescheitert sind und mehrere Grundrechte beschneiden (Recht auf ein faires Gerichtsverfahren, Kommunikationsfreiheit).
 

Version actuelle datée du 9 août 2011 à 08:32